Donnerstag, 26. Juni 2008
das habe ich mir jetzt selbst eingebrockt!
Jetzt bin ich schon zweimal bis um 01.00 nachts dagesessen um meine Bewertung auch wirklich möglichst objektiv zu liefern.
Ich versuche dann auch immer noch im Kommentar meine Punkte differenziert darzustellen, damit die Schüler/innen davon direkt etwas für Ihre Lernmethodik ableiten können.
Wenn man das an Lehrer/innen weitergibt, müsste diese Stelle noch vereinfacht werden. Vor allem können wahrscheinlich nur wenige Pädagogen von IP-Adressen die Aktivität ableiten (was ja generell nur sehr schwer ist).
Interessant jedoch die Erkenntnisse aus der ersten Referatsrunde: Die Bewertungen des Vortrags durch die Lehrerin und meine Bewertung der Wikinutzung stimmten fast identisch überein.
Im besten Fall heißt das, dass die Verwendung eines wiki im Lernprozess den differenzierten und strukturierten Umgang mit Texten unterstützt, im schlimmsten Fall, dass das Wiki nicht schadet :-)
Wiki beim Lernen - und wie soll das bewertet werden?
Ich habe mir dann für eine einigermaßen objektive Bewertung ein Schema zusammengestellt, abgeleitet von den jeweiligen Lernzielen der Arbeit im Wiki:
Bewertungsbogen Wiki-Projekt
Gruppenname:
Beteiligte Schüler/innen:
Nr. | Kompetenzfelder | Bewertungskriterien | Punktezahl (je max. 2) |
1 | Strukturierung und Interpretation | Pflege des Artikels (Integration von Beiträgen, Strukturierung und Übersichtlichkeit) | |
2 | Schreibkompetenz und Informationsverarbeitung | Erstellung originärer Texte (Achtung des Copy Rights, Aussagekraft der Texte) | |
3 | Informationssammlung | Erschließung zusätzlicher Quellen/ Materialssammlung (z.B. Links zu Interviews mit Autoren, Links zu ergänzenden Artikel) | |
4 | Kooperation | Beteiligung mehrerer Personen bei der Artikelerstellung, Beteiligung an übergeordneten Seiten zur Kommunikation (nicht nur eine besonders computeraffine Person in der Kleingruppe, Eingabe von Inhalten von verschiedenen Computern aus, Beteiligung an FAQ, interne Diskussion, sofern nachvollziehbar) | |
5 | Selbstgesteuertes Lernen/ Methodenkompetenz | Nutzung von Formatierungsfunktionen und deren selbständige Erarbeitung (Nutzung von Formatierungsbefehlen, die nicht explizit im Unterricht vermittelt wurden) | |
Gesamtpunktzahl (max. 10) | | |
Sonstiges/ Kommentar:
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Samstag, 21. Juni 2008
Schule und Hochschule 2.0
Mittwoch, 11. Juni 2008
Wem nutzt ein Wiki?
Aber das gehört wohl zum Job, wenn man mit dieser Zielgruppe etwas machen will. Es ist ja außerdem nicht so, dass so ein bisschen "Reiben" nicht auch Spaß macht :-)
Aber zurück zum aktuellen Stand: Es wird vor einer abschließenden Runde mit mir, in der ich mit der Klasse ein paar Punkte auswerten will noch eine Schulstunde nächste Woche zur Vertiefung geben. Ich werde ein paar Hinweise zum Formatieren und Schreiben im Wiki geben und dann vor allem nochmal den Nutzen diskutieren (das ist wohl gerade das größte Fragezeichen bei den meisten Schülern). Mir fallen dazu folgende Punkte ein:
- kollektives Schreiben und Sammeln erspart auf längere Sicht Zeit, vor allem angesichts der Informationsauswahl und Recherche, die oft bei solchen "Projekten" vorgeschaltet ist. (Hausarbeiten, Referate, etc.)
- man übt die Zusammenarbeit im Team (soll nicht bedeuten Toll Ein Andrer Macht's!), in diesem Zusammenhang würde ich auch nochmal mit der Klasse die Passwortfrage diskutieren (-> sie verstehen nicht, warum alles das gleiche Passwort haben).
- Was mir (jetzt erst) aufgefallen ist: ich glaube, dass sich die Kinder durch gemeinsames Schreiben im Wiki gegenseitig bei der Strukturierung von Texten unterstützen können - das wiki bietet da einige Formatierungshilfen und dadurch, dass man sich immer die Artikel der Anderen anschauen kann, kann man sich für den eigenen Artikel Anregungen holen.
Sonntag, 1. Juni 2008
Einführung eines Wikis - und es kommt dann doch ganz anders
Hier mal ein kleines Sammelsurium dieser Erleuchtungen (die zugegebener Maßen auf den ersten Blick erst mal nichts mit dem Wiki an sich zu tun haben, sondern mit dem, was zu einem Lernprozess mit web2.0 Technologien wohl so zu beachten ist):
- eine Schulstunde hat 45min - das ist ziemlich kurz (ich bin eher auf 1,5h-Brocken eingestellt). Konnte gerade mal die grundlegenden Funktionsweisen eines Wiki erklären und eine erste Übungsrunde zur Erstellung eigener Artikel durchführen, die die Schüler aber super gemeistert haben.
- die Zeitknappheit wird wohl ganz gut ausgeglichen von der Geschwindigkeit, mit der die Schüler experimentell durch eigenes Ausprobieren lernen, mit dem Wiki umzugehen. Das zeigt sich jetzt in den ersten Einträgen, die sie selbständig vom eigenen PC aus machen.
- Die Präsenzeinführung war für die Schule außerdem der Auftakt, die ersten (!) 6 PC's mit Internetanschluss einzuweihen. Digital Divide gibt es wohl nicht nur zwischen einzelnen Bevölkerungsgruppen, sondern auch zwischen einzelnen Institutionen!
- Wichtiger als die Einführung war Folgendes: Lernen, wie ich mich angemessen in einem virtuellen Rahmen verhalte. D.h. Sexisitische, diskriminierende und rassistische Äußerungen sind ein no go - Da muss man schnell sein: sobald ich solches gesehen habe (und es kam mind. bei 4 Schülergruppen vor), wurde es thematisiert und (rigorose) Regeln zum Umgang damit kommuniziert.
- Verantwortung übernehmen für einen Artikel und seine Qualität: eine Gruppe hatte im Zuge der Artikelübung reinen Müll reingeschrieben. Ich war kurz davor die Sätze zu löschen, habe mich dann aber dagegen entschieden. Der Text enthielt nichts diskriminierendes oder sexistisches, warum sollte also ich die Verantwortung dafür übernehmen. Stattdessen entschied ich mich dafür, in einem Brief an die Klasse unter anderem dieser Arbeitsgruppe zu empfehlen, den schnellsten Weg ins Internet zu nutzen und diesen Müll wieder zu entfernen, bevor sie vor ihren Lehrern doof dastehen - das hat geholfen :-)
- Keine 5 Stunden nach der Einführung wurde im Wiki randaliert, d.h. Texte gelöscht, in bestehende Texte obszöne Worte eingeflochten, u.ä. - zum Glück gibt es da im Wiki die Versionenfunktion!! Passwortschutz zum Bearbeiten eingeführt. Zum Glück habe ich das noch rechtzeitig gemerkt, hätte die Rektorin, Lehrerin o.ä. zu diesem Zeitpunkt reingeschaut, hätten wir die Sache warscheinlich knicken können.
- Interessant ist folgender Aspekt: Die Klassenlehrerin fragte mich, ob ich eine Idee hätte, wie sie die Arbeiten nun bewerten könne, wenn nicht mehr eindeutig zuordenbar sei, wer was geschrieben habe... Das hat mich nachdenken lassen über die Kompetenzen, die dazu beitragen, dass das Ergebnis (gut geplegtes Wiki) gut wird: Es geht nicht mehr darum, welches Wissen jede/r anhäuft und z.B. im Rahmen eines Referates weitergibt, sonder eher darum, wie die Schüler mit den vorhandenen Informationsbrocken umgehen -> Strukturierung des Artikels, bzw. der im Netz gefundenen Informationen, Informationsgehalt des Artikels, Pflege des Artikels und seine anschauliche Gestaltung, Aktualität des Artikels,...