Freitag, 25. April 2008

auf den Spuren der geeigneten Didaktik mit Web 2.0-Technologien

Ein Telefonat gestern mit einer Kurs-Kollegin und ein Beitrag heute in unserer Facebook-Gruppe hat mich zum weiteren Denken angeregt, bzw. meine Gedanken hinsichtlich der Studienarbeit fokussiert:
Wie muss die Didaktik beim Einsatz von Web2.0 Technologien im Lernen angepasst werden?
Das könnte eine zentrale Frage für die Auswertung des Praxisprojektes sein! Und wie könnte man sich dem nähern? Hier mal ein erstes Brainstorm:
  1. Formulierung der Lernziele, die erreicht werden sollen. Zum aktuellen Stand wären das wohl Ziele wie "Erfahrung von kooperativem Schreiben im Netz und Auswertung nach Vor- und Nachteilen", und/oder "Kennenlernen der Besonderheiten von Wissenssammlungen über ein Wiki und Umgang mit dem Material als Recherche-Quelle", und/oder "Erfahrungen mit dem Aufbau von kollaborativen Wissensinhalten und Ableitung von Erfordernissen für die eigene Herangehensweise"...
  2. Planung der geeigneten Methodik (mit Web2.0 Technologien) zur Erreichung dieser Lernziele, inkl. Beschreibung der einzelnen "Lernphasen".
  3. Auswertung Erfahrungen aus Sicht des "Lernbegleiters" und aus Sicht der Teilnehmenden (also der Schüler), Ableitung von Leitlinien zur Anpassung des didaktischen Vorgehens beim Einsatz von web2.0-Technolgien in einem Lernsetting.
Es tauchte die Frage auf, dieses Praxisprojekt im Zweierteam durchzuführen, ich muss sagen, das kann ich mir sehr gut vorstellen. Besondere Schnittmengen der gemeinsamen Arbeit könnte ich mir "im gemeinsamen Hirnen" zur geeigneten Methodik in den einzelnen Lernphasen vorstellen und dann natürlich bei der Auswertung der ganzen Übung. Da ich nicht unbedingt einen fundierten didaktischen Hintergrund habe, würde ich mir hier unbedingt eine Bereicherung der Perspektiven, der kritischen Fragestellungen und überhaupt der Ideen versprechen.
Und in der Testphase, was die Anwendung der Technologie angeht, sind wir doch alle, oder?

...und Schritt für Schritt nimmt das Projekt Gestalt an

So, nun ist die Antwort auf meine Anfrage zum Praxisprojekt da:

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Sehr geehrte Frau xx,

zunächst einmal vielen Dank für Ihr Angebot. Ihre Idee ist super, derzeit jedoch für das Fach Englisch ziemlich ungünstig.(aus noch ungeklärten Verantwortlichkeiten der Lehrer, Anm. d. Redaktion)

Deshalb habe ich folgenden Vorschlag. Könnten wir das nicht im Fach Deutsch praktizieren?

Die Schüler sollen in jedem Jahr eine Buchvorstellung aus unserer Leseliste der Schule gestalten. Da kann man sich doch ebenso voll entfalten, oder?

Bitte geben sie mir Nachricht.

Mit freundlichen Grüßen

Frau xy

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Na, das hört sich doch gar nicht so schlecht an! zwar ist nun der Aspekt des "mobilen Lernens" im Zusammenhang mit der Englandreise der Klasse erst mal flöten gegangen, aber mir ist es wichtiger, überhaupt solch ein Praxisprojekt zu machen - und wenn ich dann noch einen Beitrag zur Bildung unserer Jugend machen kann ;-).

Weitere Schritte, die ich diese Woche mit der Lehrerin vereinbart habe:

  1. Klärung mit der Klasse zu den Buchvorstellungen, zusammenstellen von Zweier-Teams.
  2. Klärung des PC-Zugangs im Informatikraum für die Einführung (hier ein interessanter Hinweis: Es ist längst noch nicht so, dass alle PC's in der Schule mit Internetzugang ausgestattet sind! Das ist natürlich Voraussetzung für das Projekt - außerdem kann ich wohl auch nicht davon ausgehen, dass alle in der Klasse Internet zur Verfügung haben. Als Merker für mich: Abfrage der Internetzugänge - keine digitale Spaltung!


Freitag, 18. April 2008

Distance Learning

Hat alles so seine Vor- und Nachteile. Der Vorteil: ich kann am Montag nicht bei der online-session teilnehmen, setze dann darauf, mir die mitgeschittene Session später "reinzuziehen". Der Nachteil: komme ich dazu wirklich in die Hufe?
Schau'n mer mal.

Einstieg Praxisprojekt MobileLearning und Wiki

So, jetzt ist schon wieder ratz-fatz eine Woche weg und ich überlege mir, was ich dann so alles im Sinne des Lernens2.0 gemacht habe??
  • versucht in die neue "Kommunikationsarchitektur" in Facebook einzusteigen und die Vernetzung innerhalb der Gruppe mit twitter zu verstehen - interessant, das gezwitschere, leider sind es (wieder) verschiedene Schauplätze und ich habe schon wieder den Eindruck, dass das Ganze (sprich Gruppe) sich im Nirvana aufzulösen droht... Moodle hat in der Bereitstellung von Ablageflächen und Kommunikation (Benachrichtigung über Mail, gesammelter Teilnehmerüberblick zur Kontaktaufnahme) doch so seine Vorteile gehabt.
  • mir vorgenommen, dass ich dieses Semester ein Praxisprojekt begleiten werde, das ich dann auswerte nach lernförderlichen und lernhinderlichen Aspekten des Lernens mit web2.0. Dazu einen Brief an die Klassenlehrerin meiner Tochter geschrieben mit dem Vorschlag, ein Wikiprojekt mit Klasse in Vorbereitung auf die Englandfahrt nächstes Jahr aufzusetzen. Hier der Wortlaut des Anschreibens:

An

Frau xyz

Berlin, 16.04.2008

Anfrage für ein Web2.0 Projekt mit der Klasse 8a

Sehr geehrte Frau xyz,

seit einem halben Jahr nehme ich an einer Weiterbildung der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin zum Thema „Web 2.0 in Lernsettings“ teil. Für diese Weiterbildung bin ich gerade dabei, ein konkretes Projekt für eine Studienarbeit zu entwickeln. Da ein Schwerpunkt von mir „Wikis“, Anwendungen zum kollektiven Schreiben im Netz (s. Wikipedia) sind, bin ich auf folgende Idee gekommen, die ich Ihnen gerne kurz unterbreiten würde:

Im kommenden Jahr wird die Klasse nach England fahren. Zur Vorbereitung dieser Klassenfahrt werden die Kinder möglicherweise im Englisch-Unterricht (oder auch in anderen Unterrichtsfächern?) vorbereitende Recherchen, vielleicht Referate und ähnliches machen.

Wie wäre es, wenn die Kinder im Rahmen ihrer Vorbereitungen diese Recherchen nicht nur jede/r bei sich auf dem eigenen Computer erstellen, sondern Schritt für Schritt ihr Material für die Reise oder das Thema „England“ direkt im Internet in einem eigens für sie angelegten „Wiki“ sammeln?

Lernziele wären hier neben der Thematik „England“ folgende:

1.) Die Kinder lernen eine Web2.0 Anwendung und ihre Nutzung intensiv kennen.

2.) Die Kinder lernen den Aufbau gemeinsam generierter Informationen kennen und entwickeln ein kritisches Bewusstsein für die Vor- und Nachteile solcher Quellen (s. die manchmal unhinterfragte Nutzung von Wikipedia).

3.) Als Anwendung im Internet ist diese klassenspezifische Stoffsammlung dann auch direkt vor Ort in England abrufbar, sogar als Reisetagebuch der Klasse für eine mögliche Nachbereitung nutzbar (Voraussetzung ist natürlich ein Internetzugang).

4.) Schließlich wäre das Ergebnis dann auch mit einem einfachen Link mit der Schul-Webseite zu verlinken, als anschauliches Beispiel der Schulaktivitäten.

Schritte auf diesem Weg:

1.) Abstimmung mit den Lehrerkollegen aus den Fächern Informatik und Englisch(?).

2.) Einrichtung eines Wikis und Administration (insb. auch Durchsicht der Beiträge nach Datenschutzrechlichen Aspekten) durch mich.

3.) 1 Schulstunde Einführung in das kollektive Schreiben in einem Wiki im Rahmen des Faches Informatik durch mich.

4.) Erste Testphase zur Erstellung von themenspezifischen Seiten des Wikis durch die Schüler/innen, entweder im Rahmen eines Faches (Englisch) oder auf freiwilliger Basis. Administration und Unterstützung der Schüler/innen bei Problemen der Erstellung durch mich.

5.) Nutzung des Wikis im Rahmen einer konkreten Aufgabenstellung zur Vorbereitung der Reise (wahrscheinlich dann eher nächstes Jahr, oder?)

Ich würde mich freuen, wenn Sie und Ihre Kollegen sich solch ein Projekt vorstellen könnten. Sollten Sie das Thema England nicht als zielführend sehen, wäre auch ein Wiki zu einem anderen Thema/Fach denkbar. Die einzige Präsenzzeit, die dieses Vorhaben vom Unterricht erfordern würde wäre wohl die Stunde Einführung der Klasse in die Handhabung des Wikis durch mich.

Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen

Samstag, 12. April 2008

Studienarbeit

Ich habe es ja gerne konkret und praxisnah. Deshalb habe ich mir für dieses Semester überlegt, mir als roten Faden eine Studienarbeit zum Thema mobile Learning "zu gönnen".
Spontane Idee: Ich frage in der Klasse meiner Tochter, ob Interesse besteht, ein Wiki zur Vorbereitung der Englandreise nächstes Jahr aufzusetzen und den Kidz das Handling nahe zu bringen, das kooperative Erstellen von Inhalten, jeder von seinem HeimPC aus, fächerübergreifendes Arbeiten (Informatik/ Englisch) und schließlich (zumindest reduziert) der mobile Zugriff von einem beliebigen Internetcafé in London aus auf die mühsam zusammengetragenen Karten, Tipps und Infos der Schüler/innen.
Schaun mer mal, was da so geht.

Auf zur zweiten Runde!

Jetzt ist es also soweit: die zweite Runde des GBE-Kurses ist heute mit dem Präsenz-Kick-off gestartet. Bekannte und neue Gesichter waren dabei, interessante Menschen allemal.
In der (Präsenz-)Diskussion innerhalb der Arbeitsgruppe "mobile Learning" in neuer Konstellation sind mir ein paar Dinge zu diesem Thema klarer geworden:
Um das Thema "mobile Learning" fundiert zu bearbeiten braucht es erst mal eine Definition, was wir überhaupt unter diesem "mobile" verstehen. Daraus kann sich dann die Benennung konkreter Situationen ergeben, in denen mobile Learning interessant ist (Warten auf die S-Bahn/ der Pausenfüller "um den Kopf frei zu bekommen" am Schreibtisch/ die Autofahrt/...) Eine Erkenntnis vorab aus der Gruppe: "Es müssen kleinere Module sein, als man sonst an Lerneinheiten gewohnt ist."
Was in der Diskussion heute außerdem aufkam: was macht den Unterschied zum Radiohören, in dem ich vor allem Informationen aufnehmen?? Da ist es wieder: Um was geht es eigentlich? Spricht (meine subjektive Übersetzung): was ist das Ziel? Für mich immer noch ganz wichtig um den gesamten Lernkontext und damit zusammenhängend die Motivation herzustellen.
Und was dann auch wieder deutlich wurde: Die Technik ist noch eine mächtige Unbekannte in dem Gebiet und erfordert mehr Beachtung als es vielleicht in anderen Lernsettings erforderlich ist.
Und ganz zum Schluss: Was ist die spezifische web2.0 Komponente dabei? Wohl erst, wenn ein vernetzter Austausch stattfindet - ob da die Technik mitspielt?? Mir wird ganz schwarz vor Augen!!

Die Technik im Vordergrund?!



Jetzt liegt eine Woche "Wiedereinstieg" in das Thema "mobile Learning" hinter mir. Heißt konkret: Inhalte für das Learning-Nugget Nr. 2 "Wiki" zusammen stellen, alles in eine darstellbare Form bringen, mich in die Funktionalitäten von Camtasia einarbeiten und schließlich die ersten beta-Versionen eines Clips erstellen und diese in unsere online-Umgebung einstellen.
Man glaubt gar nicht, was die Umsetzung dann immer wieder für Überraschungen mit sich bringt. Hier eine kleine Zusammenfassung:
  1. An Inhalten mangelt es nicht, eher an der richtigen Auswahl. Was haben wir uns für einen Kopf gemacht, welche Inhalte wir am besten, für wen u.s.w.. Letztendlich stand ich eher vor dem Problem, wie ich die richtige Auswahl in 5-10min Clip unterbringen kann. Weniger ist an der Stelle mehr!
  2. Bilder wirken. Ich habe zwar alles in ppt erstellt, zuerst die Sprech-Texte mit reingeschrieben, dann aber gemerkt, dass es besser ist einen screenshot einzubauen. Vielleicht hätte an dieser Stelle noch etwas bunteres das ganze etwas spannender gemacht.
  3. Technik macht Spaß. Mit Camtasia Testversion ging es erstaunlich gut, ist sehr gut dokumentiert und ausgestattet mit Clips zu einzelnen Themenfeldern, die man sich mal schnell reinziehen kann - liegt nahe bei dem Produkt :-) Trotzdem, damit ich auch Zooms (die bei einer iPod-Einstellung elementar wichtig sind, wie ich danach gemerkt habe) richtig einsetzen kann, ist es noch ein längerer Weg.
  4. Mal schnell hochladen is nich. Wenn dann alles abgeschlossen ist fängt mobile Learning erst richtig an: wie bekomme ich den Clip in iTunes? Warum will iTunes dann den Clip nicht mit dem iPod synchronisieren? Und was ist mit Usern anderer mobiler Endgeräte? Da ist noch viel zu lösen und sicher nicht von mir alleine!
  5. Schließlich: Der Gang des Lerners zum einzelnen Modul, über Reflexion der Inhalte und wieder zurück zum web2.0 typischen Austausch des (neu gewonnenen) Wissens ist noch lang - und von uns noch mitnichten bewältigt.
Aber ein Anfang ist es :-)