Dienstag, 27. Mai 2008

So eine Einführung will durchdacht sein...

Jetzt habe ich doch tatsächlich den ganzen Vormittag damit zugebracht, das Wiki anzupassen, erste Seiten anzulegen, mich selbst noch etwas zu festigen, was die Nutzung angeht, usw. Naja, gehört wohl mit dazu.
Was mir noch etwas Sorgen macht:
  1. ist das Wiki noch etwas anfällig bezüglich Spamming, oder sonstigem Vandalismus, und
  2. bin ich mir noch nicht sicher, wie das mit der Administration aussehen wird - eigentlich müsste ich als Admin und zunächst "watchdog" des Wikis jeden Tag vorbei schauen und sicherstellen, dass die Änderungen a) dem Datenschutz entsprechen und b) niemand mutwillig zerstört bzw. spam oder sonstige "anstößige" Inhalte hinerlässt.
Das mal als eine Erkenntnis, zu der ich sicher noch einige Erfahrungen machen werde.
Evtl. muss das Wiki nach Abschluss des Projektes dann mit Passwörtern gesperrt werden, wenn sich niemand für die Administration findet. aber jetzt erst mal überhaupt damit starten.

wem die Stunde schlägt: morgen Vorstellung des Wikiprojektes in der Schulklasse

Ich habe die Agenda für morgen zusammen gestellt. 45min sind ganz schön schnell verplant!! Mal sehen, was da an Lernen für die Kidz überhaupt möglich ist - mein oberstes Ziel ist auf jeden Fall, sie mit dem Wiki soweit arbeitsfähig zu machen, dass sie die nächste Zeit erstmal alleine damit zurecht kommen, bzw. nur meine "Fernwartung" brauchen. Mal sehen, wie das klappt.
Ach ja, falls ich es noch nicht erwähnt habe: das Wikiprojekt wird jetzt erst mal für die Buchvorstellung genutzt, nicht für die Reisevorbereitung.
Hier meine Agenda:
  1. Kurze Vorstellung meiner Person und Hintergrund zum Wiki-Projekt in der Klasse.
    Warum Wiki? (ca. 5min)
    Kurze Vorstellung, warum heutzutage Wikis im Gebrauch sind – Sammlung der Erfahrungen der SchülerInnen mit Wikis (z.B. Wikipedia, evtl. Foren)
  2. Wie funktioniert ein Wiki? (ca. 10min)
    Einführung in die Funktionsweise eines Wiki
    -> Analogie: Ein Wiki ist wie ein Stapel loser Papiere, die man an verschiedene Leute austeilt und die diese dann beschreiben und man zum Schluss ein Buch daraus bindet.
  3. Übung am PC: Anlegen von Artikeln (ca. 20-25min)
    Ablauf: Die Arbeitsgruppen gehen (je 1-2) an einen PC und legen jeweils eine Artikelseite für „ihren“ Autor und „ihren“ Buchtitel an. Erste Schreibversuche.
  4. Auswertung der Stunde und wie geht’s weiter? (5min)
    Durchsprechen der nächsten Schritte bei der Vorbereitung der Buchvorstellung. Wo gibt’s Hilfe bei der Nutzung des Wikis -> Einführung meiner „online-Betreuung“
    Auswertung der Stunde: Was war heute neu für mich.

Donnerstag, 22. Mai 2008

Next Steps Studienprojekt

Jetzt habe ich mich für ein Wiki entschieden: pmWiki soll es sein. Installation ging problemlos. Wie ich jetzt die Anpassung vornehme - so dass es sich für die Arbeit mit einer Schulklasse eignet ist dann wohl der nächste (und eventuell zeitintensivere) Schritt.
Für heute bin ich auf jeden Fall zu müüüüde dazu.

Reflexion im Lernprozess

ich habe heute die Auswertung der Lerngruppenbefragung zusammen gestellt - zwei Wochen lief über www.polldaddy.com eine gruppeninterne Befragung zum Stand und Umsetzung der Lernziele. Sehr große Beteiligung und aufschlussreiche Ergebnisse.
Die Zusammenstellung der Ergebnisse war dann doch aufwändiger als angenommen: die Grafiken als Screenshots rauskopieren, in Bilder umwandeln, wieder in facebook hochladen, die Ergebnisse schriftlich zusammen fassen, Diskussion eröffnen, Bilder in Galerie hochladen (eine direkte Integration in den Diskussionstext war nicht möglich)...
Alles in allem gut 1,5 Stunden dran gesessen.
Und für was ist das jetzt gut? Mir jeden falls hat es (mal wieder) die Augen geöffnet, wie schnell man online die Lerngruppe und die einzelnen Teilnehmer aus den Augen verliert, man weiß schlichtweg nicht um den Stand des Einzelnen, bekommt nicht mit, ob er oder sie gerade noch die passenden Lernziele sucht oder diese schon verfolgt und sich eher mit der geeigneten Methodik, wie diese Ziele zu erreichen sind herumschlägt. Wie um alles in der Welt soll ich dann in geeigneter Form die Teilnehmer ansprechen, Methoden zur Lernunterstützung planen u.ä.???

Außer mir ist es völlig egal, wie die Teilnehmer gewisse Lernskills für das Lernen in web2.0-Umgebungen bekommen und verstehe mich einfach nur als Inputgeber von fachlichen Inhalten der ein oder anderen Art - was unterscheidet mich das dann aber von einem ganz gewöhnlichen Blogschreiber? Warum sollten dann Menschen bei mir lernen wollen?

Montag, 12. Mai 2008

learning2.0 - ein weiterer Schritt im Zuge der Reise...

Ich glaube, wir sind einen guten Schritt weiter gekommen auf der Suche nach einer angepassten Didaktik für Learning2.0: Die Formulierung eines Lernziels scheint ein zentrales Anliegen in der Gruppe zu sein - auch die Kursinitiatoren haben nach der Diskussion in der Präsenzgruppe ihr Auge dahin gelenkt. Zur Art der Formulierung des Lernziels wurde deutlich: beim Lernen in 2.0 Umgebungen geht es darum, das eigene Lernziel zu definieren - eine Vorgabe eines Lernziels durch die Kursleitung ist hier wohl eher nicht zielführend, dazu sind die Einzelnen in zu unterschiedlichen Kontexten unterwegs, die Interessen zu breitgefächert.
Fange ich doch gleich mal damit an. Was sind meine Lernziele für die aktuelle Runde?
  1. Die Theorie und Anwendungen aus der ersten Runde nun konkret in einem Praxisprojekt anzuwenden und die Erfahrungen auszuwerten (Wiki-Projekt mit Schülern der 8. Klasse)
  2. Einen ersten eigenen Blog-Stil zu entwickeln (Firmenblog)
  3. Durch die Beobachtungen der GBE-Gruppe Rückschlüsse für erfolgreiches Lernen in web2.0-Umgebungen zu bekommen. Erkenntnisse darüber, wie Lerngruppen/ Lernnetzwerkentwicklung unterstützt werden kann.
Zitat einer Teilnehmerin nach Ende der Präsenzrunde am Samstag: "So eine Diskussion war nötig, das hat mir geholfen für mich zu klären, was ich hier bekommen kann und was auch nicht - online wäre das wohl nicht gegangen." - Komisch, dass trotzdem von den Initiatoren diese Metadiskussion als Zeitverschwendung betrachtet wird...
Interessant auch, dass trotz eindeutiger Ansage, dass jeder sein Lernziel selber finden soll, nun doch ein Lernziel inhaltlich vorgegeben wird (Rollenspielentwicklung "Gerichtsverhandlung") - ja was jetzt?! Da dieses Lernziel leider nicht mit meinen oben genannten eigenen Lernzielen zusammen geht, werde ich mich daran nicht aktiv beteiligen, sondern mich an meinen eigenen Lernzielen orientieren, das halte ich (ebenso wie die Kursleitung) für erfolgsversprechender.

Samstag, 10. Mai 2008

Phasen in der Netzwerkbildung

In der Reflexion in der Gesamtgruppe zum eigenen Stand sind (für mich) die wesentlichen Erkenntnisse gewesen:
  1. Es erfordert in der Anfangsphase eine gewisse Zeit der Orientierung mit dem Schwall an Informationen umzugehen. Zusätzlich ist es für "Beginners" eine Herausforderung, sich die konkreten Skills zur Nutzung der web2.0 Anwendungen anzueignen und erfordert entsprechende Zeit. -> in der Anfangsphase der Netzwerkbildung Berücksichtigung des erhöhten Zeitbedarfs für Orientierung.
  2. Als hilfreich für diese Phase wurde erlebt: a) eine konkrete Gruppenbildung zu einem Arbeitsthema (Bsp.: Elemente von Rollenspiel), b) wenn die "Kursmoderation" die diskussion passiv mitverfolgt und dann die Gruppe immer wieder von der "Kursmoderation" angepiekst zu werden im Sinne von "habt ihr dahin schon gedacht" -> hat ausgelöst, dass die Gruppe dann die Innitialzündung bekommen hat, ihre Gedanken dann konkret zusammen zu schreiben.
  3. Schwierig war die geschlossene Gruppenbildung in einer Gruppe, in der ein Teil der Mitglieder schon das eigene Interessensfeld gefunden hatte, ein anderer Teil noch in der Orientierungsphase war. -> Schnell fühlte sich die Initiatorin als informelle Leiterin, die Themen vorgibt, einzelne hatten schon schnell deutlich gemacht, dass sie an ihren eigenen Themen weiterarbeiten, andere waren noch auf der Suche und wollten in der Gruppe sich auf ein gemeinsames Thema einigen, ohne alle dafür gewinnen zu können. -> Gruppe hat dann plötzlich keine gemeinsamen interessen mehr.
  4. Präsenzzeiten nutzen für Metadiskussion (insb. Fragen wie: "was ist mein eigenes (Lern-)Ziel? Wofür bin ich hier?) -> ist online ungleich schwieriger!

Rollenspiel und mobile Learning

Rollenspiel und mobile Learning ist eine komplexe Geschichte - das wurde in der Präsenzveranstaltung deutlich. Das fängt damit an, dass man sich erst mal Gedanken machen muss, was Rollenspiel überhaupt ist, wodurch es sich auszeichnet (für das Lernen), usw.
Das Ganze dann auf ein digitales Szenario zu übertragen ist dann nochmal eine ziemliche Herausforderung.
Aktuell steht die Arbeitsgruppe davor, sich dahingehend zu organisieren, ob man sich gemeinsam an ein konkretes Fallbeispiel/Rollenspielszenario macht oder ob man die Gruppe lediglich zum Austausch für Fragestellungen/Problemstellungen die im Rahmen eines eigenen gewählten Fallbeispiels auftauchen nutzt, also eher die Metaebene zusammen reflektiert.
Allerdings ist uns nun implizit gerade die Arbeitsaufgabe entzogen worden: "ob Ihr das dann auch umsetzt, euch nur auf Rollenspiel konzentriert ist dann euch überlassen - soweit war die Aufgabenstellung nicht zu verstehen" - Mal sehen, wie hoch da jetzt noch die Motivation ist, sich in der Arbeitsgruppe zu organiseren - oder sind wir einfach zu langsam?!

Donnerstag, 1. Mai 2008

Wann passt Mobile Learning?

In meinem vorherigen Beitrag habe ich Mobile Learning als reine Methode bezeichnet. Dann muss ich mir als Lerngestalter eigentlich die Frage stellen: Wann passt Mobile Learning? (Klar, ich versuche ja auch nicht einen Strauß verknickter Blumen mit dem Bügeleisen zu bearbeiten um sie wieder gerade zu bekommen, oder?)
Spontan fallen mir folgende Fragestellungen ein, die ich auf der Suche nach der richtigen Methodenwahl durchlaufen müsste:
  1. Was ist das generelle Lernziel? Was soll der Lernende danach besser, ander/können als vorher?
  2. Was erfordert die Erreichung dieses Lernziels? Kann es mit einer reinen Weitergabe von Informationen erreicht werden (z.B. Über das nächste Reiseziel Bescheid wissen.) oder erfordert es die Kenntnis dahinterliegender Strukturen (z.B. eine Sprache sprechen, eine Matheaufgabe lösen), oder soll gar eine Verhaltensänderung erreicht werden (z.B. beim Bewerbungsgespräch nicht mehr an den Nägeln kauen).
  3. Je nach Erfordernis des Lernziels kann dann die passende Methode ausgewählt werden. Wobei klar sein dürfte, dass sobald ein erweitertes Struktur, bzw. Anwendungsverständnis oder eine Verhaltensänderung erforderlich ist, die jeweilige Methode Anwendungsaufgaben, bzw. Lernkontrollen und (bei Verhaltensänderungen) auch Feedbackschleifen Aussenstehender ermöglichen müssen.
  4. Was erfordert die Lernsituation? z.B. beim Lernziel für Forstwirte das Alter von Bäumen vor Ort mit einer Spezialmessung ermitteln zu können eignet sich wohl weniger ein 4.000€ Mac sondern eher ein robuster Palmcase.
  5. Welche Methodenkenntnis und technische Ausstattung bringt der Lerner mit? Kann er überhaupt sorglos mit dem Handy auf eine Webseite zugreifen (mein erster Versuch bescherte mir eine Telefonrechnung für ein paar Minuten surfen mit dem Handy über 15€!)? Kann er Lerninhalte via RSS auf sein Handy abonnieren?
Meine Hypothese zum aktuellen Stand von Mobile Learning als Methode: Momentan eignet sich vor allem die Aneignung von Informationen für diese Methode - klein gestückelt und für zwischen durch. Für Lernaufgaben und Rückkopplungen stehen noch zu viele Technikhürden im Weg. Und ist reine Informationsaneignung schon Lernen (s. mein Beitrag "... a social process")??

...und trotzdem: ein paar Funken der Hoffnung gibt es!

Aber ich will mich ja nicht nur beklagen. Seit ich mich in das Thema Mobile Learning etwas weiter hinein vertieft habe, komme ich in den Genuss von Podcasts, die sich in (allen möglichen mobilen) Situationen in mein Ohr schleichen. Nur: Ist das schon Lernen?? Es ist wohl eher mit "Versorgung mit Informationen" zu bezeichen. Sicher weiß ich danach mehr als vorher, kann ich aber auch mehr? Wohl nicht (außer in entsprechenden Diskussionen mit einem gezielten Schlagwort-Dropping zu brillieren). Also angenommen wir sind uns darin einig, dass reines Podcast hören oder Videocast anschauen nicht zum aktiven Lernen zu zählen ist, was ist es dann?
Ich versuche mal eine Definition: Lernen unterscheidet sich vom Nicht-Lernen darin, dass ich mir als Lerner a) bewusst bin in welcher Richtung ich zusätzliche Fähigkeiten brauche und b) aktiv Energie aufbringe, um diese zusätzlichen Fähigkeiten zu erreichen.
Auf dieser Basis aufbauend kann ich mir dann verschiedene (mehr oder weniger erfolgsversprechende) Methoden zu Hilfe nehmen, um mir diese Fähigkeiten anzueignen.
Zurück zum Mobile Learning: Hier handelt es sich weder um ein Ziel an sich (a) noch um eine Aktivität (b), es ist rein als Methode zu betrachten. Wenn also im Rahmen einer Mobile Learning Diskussion der Satz auf taucht "...man könnte..." muss gleich die Prüffrage folgen "Aber warum?? Was soll damit genau erreicht werden?"

learning is (...) also a social process


Dieses Zitat ist mir in dem Artikel "Microblogging - more than fun?" von Ebner/Scheifner (2008) in die Augen gesprungen.
Microblogging als kleine "information chunks", die vor allem für das mobile Learning taugen. Und da bin ich beim Thema unserer Arbeitsgruppe: Mobile Learning.
Ich muss sagen, mein Resumée ist etwas ernüchternd. Lernen als sozialen Prozess zu begreifen scheint schon schwer genug zu sein. Diesen sozialen Prozess aktiv zu gestalten ist dann nochmal eine Stufe mehr. Das Ganze aber auch noch mit dem mobilen Aspekt zu verbinden ist eine Stufe mit mindestens 5 Metern Abstand zur vorherigen.
Mir fällt immer wieder in Gesprächen und Diskussionsrunden auf, dass die Wendung "...da könnte man dann..." eine große Rolle dabei spielt. "Da könnten sich dann die einzelnen Leute mit Hilfe von Geotagging miteinander verknüpfen..." oder "Man könnte dann die "Learning Nuggets" zum Beispiel zu Informationen einzelner Sehenswürdigkeiten auf das Handy holen...". Nur: Es gibt mindestens 15 verschiedene Formate, je nach Endgerät und Handyhersteller. Und wer schon mal einen 20 Zeichen langen Link in den Handybrowser eingegeben hat (Mit slash und sonstigen Sonderzeichen) der weiß, dass der Weg ziemlich anstrengend ist, bevor man überhaupt zum eigentlichen Lernen kommt, von der Interaktion mit anderen ist man dann noch immer meilenweit entfernt! Und da tut sich ja lerntechnisch am meisten.
Nun denn, m-Learning scheint laut Ebner eine Vorreiterrolle bei Lerntrends zu spielen - solange es das Pferd dadrunter nicht tot reitet!