Donnerstag, 1. Mai 2008

Wann passt Mobile Learning?

In meinem vorherigen Beitrag habe ich Mobile Learning als reine Methode bezeichnet. Dann muss ich mir als Lerngestalter eigentlich die Frage stellen: Wann passt Mobile Learning? (Klar, ich versuche ja auch nicht einen Strauß verknickter Blumen mit dem Bügeleisen zu bearbeiten um sie wieder gerade zu bekommen, oder?)
Spontan fallen mir folgende Fragestellungen ein, die ich auf der Suche nach der richtigen Methodenwahl durchlaufen müsste:
  1. Was ist das generelle Lernziel? Was soll der Lernende danach besser, ander/können als vorher?
  2. Was erfordert die Erreichung dieses Lernziels? Kann es mit einer reinen Weitergabe von Informationen erreicht werden (z.B. Über das nächste Reiseziel Bescheid wissen.) oder erfordert es die Kenntnis dahinterliegender Strukturen (z.B. eine Sprache sprechen, eine Matheaufgabe lösen), oder soll gar eine Verhaltensänderung erreicht werden (z.B. beim Bewerbungsgespräch nicht mehr an den Nägeln kauen).
  3. Je nach Erfordernis des Lernziels kann dann die passende Methode ausgewählt werden. Wobei klar sein dürfte, dass sobald ein erweitertes Struktur, bzw. Anwendungsverständnis oder eine Verhaltensänderung erforderlich ist, die jeweilige Methode Anwendungsaufgaben, bzw. Lernkontrollen und (bei Verhaltensänderungen) auch Feedbackschleifen Aussenstehender ermöglichen müssen.
  4. Was erfordert die Lernsituation? z.B. beim Lernziel für Forstwirte das Alter von Bäumen vor Ort mit einer Spezialmessung ermitteln zu können eignet sich wohl weniger ein 4.000€ Mac sondern eher ein robuster Palmcase.
  5. Welche Methodenkenntnis und technische Ausstattung bringt der Lerner mit? Kann er überhaupt sorglos mit dem Handy auf eine Webseite zugreifen (mein erster Versuch bescherte mir eine Telefonrechnung für ein paar Minuten surfen mit dem Handy über 15€!)? Kann er Lerninhalte via RSS auf sein Handy abonnieren?
Meine Hypothese zum aktuellen Stand von Mobile Learning als Methode: Momentan eignet sich vor allem die Aneignung von Informationen für diese Methode - klein gestückelt und für zwischen durch. Für Lernaufgaben und Rückkopplungen stehen noch zu viele Technikhürden im Weg. Und ist reine Informationsaneignung schon Lernen (s. mein Beitrag "... a social process")??

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